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Der Niedergang des traditionellen Sparers

Kaum mussten zuvor Investitionsentscheidungen unter so unsicheren Bedingungen treffen. Für viele Sparer ist es das erste Mal, dass die Währung, in der sie ihr Vermögen vermehren möchten, stark unter Druck steht.

Daher stellt sich die Frage, ob das klassische Sparen, wie wir es seit Jahrzehnten kennen, nun endgültig der Vergangenheit angehört oder ob konservative Anlagen in der Zukunft eine Wiederauferstehung erleben werden.

Früher war Altersvorsorge einfach

Früher reichte es aus, den Spartipps der örtlichen Bankfiliale oder des Versicherungsvertreters zu folgen. Ordentliche Renditen auf Sparbüchern und Lebensversicherungen waren so gut wie garantiert, und man konnte davon ausgehen, dass am Ende der Laufzeit eine kleine, aber feine Summe angespart war, die den Ruhestand versüßen würde.

Doch wer heute noch in diese klassischen Vorsorgeprodukte investiert, wird schnell feststellen, dass diese Zeiten vorbei sind. Es gibt keine Zinsen mehr! Im Gegenteil, hohe Kosten und Verwahrentgelte führen oft dazu, dass am Ende weniger Geld zur Verfügung steht. Ist das der Sinn des Sparens? Sicherlich nicht!

Die Nullzinspolitik als Schreckgespenst

Mit dem Aufkommen der Niedrigzinspolitik vor über 10 Jahren wurden alle klassischen Sparanlagen der Banken und Versicherungsgesellschaften entwertet. Wenn es keine risikofreien Zinsen mehr gibt, funktioniert das klassische Zinsgeschäft nicht mehr. Das Kapital muss auch in riskantere Anlagen investiert werden, um den fehlenden Basiszins auszugleichen. Das ist leichter gesagt als getan. Insbesondere im Versicherungsbereich gibt es strenge staatliche Vorgaben, wie das Geld der Kunden investiert werden darf.

Wenn ein Großteil der Gelder in vermeintlich sichere Staatsanleihen investiert werden muss, die in der Vergangenheit teilweise sogar Negativrenditen erzielt haben und bis zu 10 Jahre Laufzeit haben, braucht man kein Versicherungsmathematiker zu sein, um zu erkennen, dass am Ende kaum Erträge übrig bleiben werden. Doch damit nicht genug! Mit dem Wegfall der Zinseinkünfte erkannte der Gesetzgeber schnell, dass Banken und Versicherungen in Gefahr sein könnten. Deshalb wurden nach und nach staatliche Regulierungen eingeführt, die es dem Staat erlauben, mehr oder weniger stark in das Geschäftsmodell der Konzerne einzugreifen.

Durch das Lebensversicherungsreformgesetz I & II und das § 314 Versicherungsaufsichtsgesetz wurden die Grundlagen geschaffen, um zum Wohle der Versicherungskonzerne Kundengelder einbehalten zu können. Man könnte es auch als Enteignung bezeichnen. Es ging weiter mit der Collective-Action-Clause, die die Rückzahlungsnotwendigkeit von Anleihen thematisiert, und endete mit dem Risikobegrenzungsgesetz, das sich im Jahr 2020 erstmals detailliert damit beschäftigte, wie in Schieflage geratene Lebens- und Krankenversicherer abgewickelt werden sollten. Auch Banken blieben von staatlicher Einflussnahme nicht verschont. Mit dem Sanierungs- und Abwicklungsgesetz (SAG) und den europäischen Vorgaben nach Basel I – IV wurde es für Banken unmöglich, Produkte anzubieten, die den Kunden eine nennenswerte Rendite versprechen.

Nur wenige Gewinner, viele Verlierer?

In den Zeiten der Niedrigzinspolitik waren Sparer, die in Geldanlagen investierten, definitiv die Verlierer. Gleichzeitig waren Sachwertinvestments sehr gefragt. Die Immobilienpreise stiegen stark an, Edelmetalle erlebte einen massiven Zulauf, und die Aktienkurse stiegen von einem Hoch zum nächsten. Es gab auch massive Gewinne zu verzeichnen. Aber diese Gewinne kamen bei der Mehrheit der Bevölkerung nicht an. Denn die meisten privaten Investoren hatten immer noch 83 Millionen Lebensversicherungen und über 7 Milliarden Euro Geldvermögen, die Ende 2021 immer noch in der Anlageklasse investiert waren, die in den letzten Jahren kontinuierlich an Wert verloren hatten – den Geldwerten.

Wie sieht die Zukunft aus?

Und jetzt kommt noch eine immer intensiver werdende Inflation hinzu. Die Kaufkraft jedes Einzelnen sinkt, der Wert der Arbeitsleistung nimmt ab, da der Lohn nicht mehr das Wert ist, was er früher einmal war. Der Warenkorb, auf dessen Grundlage die Inflation berechnet wird (zugegebenermaßen nicht unbedingt repräsentativ), wird immer teurer. Lebensmittel, Energie und Drogerieprodukte sind sogar um über 30 % teurer geworden. 30 % weniger Kaufkraft, 30 % mehr, die anderswo erwirtschaftet werden müssten, nur um den Status quo zu halten. Dabei sprechen wir noch nicht einmal über den Vermögensaufbau!

Die wahnwitzige Verschuldung der Zentralbanken hat das Volk erreicht und kann nicht länger geleugnet werden. Im Januar 2022 wurde uns noch gesagt, dass die Inflation vorübergehend sei. Doch inzwischen ist sich Frau Lagarde sogar nicht zu schade, in teurer Robe vor die Kameras zu treten und von einer „langfristigen und sehr ernstzunehmenden Phase tiefer Rezession“ zu sprechen.

Und wie üblich müssen die Fehler der Finanzpolitik vom kleinen Sparer ausgelöffelt werden. Die Geschichte zeigt eindrucksvoll, dass alle, die sich beim Vermögensaufbau auf Staat, Banken oder Versicherungen verlassen hatten, das Geld sprichwörtlich in der Hand wegschmelzen sahen. Einige wenige schaffen es rechtzeitig, sich von Geldanlagen zu verabschieden und in Sachwerten zu diversifizieren. Man braucht nicht dreimal zu bewerten, wer als Gewinner aus jeder Krise hervorgegangen ist und auch dieses Mal wieder hervorgehen wird.

Fazit:

Die klassischen Vorsorgelösungen über Banken und Versicherungen haben ausgedient. Daher prüfen wir unverbindlich Ihre Spar- und Versicherungsverträge – Zahlen lügen nicht!

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